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DAS POTENTIAL DER KULTUR (NOCH) NICHT ANERKANNT.

Am 15. Februar hat der Grosse Rat des Kantons Graubünden nach dreitägiger Beratung das neue Kulturförderungsgesetz verabschiedet. Das totalrevidierte Gesetz stärkt die Position der Musikschulen und der Museen und stellt ihnen höhere Beiträge in Aussicht. Die professionellen Kulturinstitutionen (Theater, Orchester und Kulturzentren) wurden ins Gesetz aufgenommen, aber nicht alimentiert. Der im Vorfeld diskutierte Rahmenkredit für das gesamte Kulturschaffen wurde nicht gesprochen. Allfällige weitere Fördermittel sollen erst nach Vorlage eines umfassenden Konzeptes gewährt werden. Eine Grundsatzdebatte über Sinn und Potential der Kultur wurde nicht geführt.

Die Initiative „Kulturkanton Graubünden“ bedauert, dass eine Grundsatzdebatte zur Neubewertung des Kulturschaffens im Kanton Graubünden kaum geführt wurde. Obwohl der Grosse Rat mehrmals und in verschiedenen Voten auf die grossen Veränderungen in der Kulturszene des Kantons Graubünden hingewiesen hat, kam es über weite Strecken der Debatte nicht zu einer grundsätzlichen Diskussion über Wert und Potentiale des Kulturschaffens für den Kanton Graubünden. Der Sprecher Nikolaus Schmid resümiert: „Die Kultur kann wesentlich mehr für die Entwicklung des Kantons leisten. Dieses Potential wurde noch nicht erkannt. Die professionellen Kulturinstitutionen, die mit ihrer hohen Qualität und einzigartigen Programmierung über mediale Präsenz und identitätsstiftende Kraft verfügen, sind nicht bedacht worden – obwohl gerade sie dem Kanton massgebliche Impulse zur Entwicklung von Regionalwirtschaft und Tourismus leisten könnten.“

LANG ERSEHNTE BEITRÄGE AN DIE MUSEEN UND MUSIKSCHULEN.

Die Initiative „Kulturkanton Graubünden“ begrüsst indes die stärkere Verankerung von Museen und Musikschulen und deren in Aussicht gestellte substantielle Alimentierung, die im Rahmen der im Dezember stattfindenden Budgetdebatte festgesetzt werden soll. Insbesondere die Förderung der Museen, die auf dem im Jahr 2006 erteilten Auftrag Montalta zurückgehen, bedeutet einen essentiellen Fortschritt für die Museen, die in Zukunft dank grösserer Planungssicherheit attraktive Programme und Ausstellungen gestalten können, die Einheimischen und Gästen gleichermassen zugute kommen. Mit der Stärkung der Musikschulen widmet sich der Kanton noch intensiver der Förderung der Musik und bildet Musikergenerationen von morgen.

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