42 Auftritte, 7 Stunden und ein Ziel: die Ablehnung der NoBillag-Initiative. Die Organisatoren blicken auf eine erfolgreiche Manifestation zurück und hoffen nun auf ein deutliches Nein am 4. März.
Die Angst vor einer Annahme der Initiative „NoBillag“ mobilisierte. So kam für die Manifestation von gestern Samstag (03. Februar 2018) auf dem Alexanderplatz in Chur innert Rekordzeit ein reich befrachtetes Programm zusammen. Das den ganzen Tag über trotz eisiger Kälte immer sehr zahlreich anwesende Publikum kam damit in den Genuss von nicht weniger als 21 Darbietungen aus allen drei Bündner Sprachregionen. Von Solisten bis zu Bands, von Volksmusik bis Rap, von Lesungen bis zu Tanz war alles vorhanden. Das professionelle Kulturschaffen war dabei genauso vertreten wie die Laienkultur. Dazu kamen die persönlichen Statements von 21 Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen wie Sport, Kultur oder Politik. Überraschungsgast war der Hautdarsteller im Schellenursli-Film, Jonas Hartmann.
Selbst die ARD interessierte sich
Einer der Höhepunkte der Manifestation bildete der Auftritt von Bundesrätin Simonetta Sommaruga. Obwohl weder Radio/TV noch Kultur ihrem Departement angehören, war die Vorsteherin des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements an der Manifestation gegen die NoBillag auf dem Alexanderplatz in Chur zugegen. Durch ihre Teilnahme bekräftigte Bundesrätin Sommaruga die Wichtigkeit der Abstimmung für den Kanton Graubünden aber auch für die gesamte Schweiz. Sommaruga strich in ihrer Rede die Bedeutung der unabhängigen Medien heraus: „Die unabhängigen Medien berichten über wichtige Themen, und sie lassen alle zu Wort kommen: Olympiagegner und Olympiafreunde, Tierschützer und Jäger, Bündnerinnen und Bündner, aber auch die Zürcher. Auf Deutsch, Italienisch, Romanisch und Französisch.“ Durch den Auftritt von Bundesrätin Sommaruga erfuhr der Anlass eine nationale Ausstrahlung und erfreute sich eines grossen Medieninteresses. Sogar das Erste Deutsche Fernsehen ARD war vor Ort anwesend und berichtete über den Anlass.
Hau den Fernseher/Radio als Gag
Aufmerksamkeit erfuhr auch eine speziell eingerichtete Ecke mit dem Namen „Hau den Radio/Fernseher“. Sie gab den Besuchern die Möglichkeit, den Frust übers Radio oder das Fernsehen handfest freien Lauf zu lassen. „Lieber sie machen das hier, als an der Urne“, sagt Initiantin Susanna Fanzun.
Die No-Billag-Initiative ist ein Frontalangriff auf den Service Public und damit auch auf das Kulturschaffen in der Schweiz. Von einer Annahme der Initiative in besonderem Masse betroffen wäre der Kanton Graubünden sowie sein reiches Kulturschaffen. Mit der MANIFESTATION „Kultur gegen den Sendeschluss – No-Billag NEIN“ am 3. Februar 2018 von 10 bis 17 Uhr in Chur haben sich Kulturschaffende aus allen Sparten vereint, um mit kulturellen Darbietungen gegen die Initiative zu protestieren.